Das Gartenjahr nähert sich seinem Ende und viele Pflanzen sind bereits verblüht oder geerntet. Jetzt ist die Zeit, das Gartenjahr Revue passieren zu lassen. Welche Pflanzen fühlten sich wohl und haben sich gut entwickelt. Sind einige vielleicht aber auch ganz verschwunden und eingegangen. Was muß erneuert werden? Was hat sich als gut erwiesen. Dafür sind die Wintermonate wunderbar.
Ich möchte Euch heute in meinen Kräutergarten mitnehmen und damit noch mal ein wenig "Gärtnerlicht" in diesen Novemberdauerregen bringen.
Dieses Jahr war für diesen Gartenbereich das erste Jahr im kompletten Ablauf, also alle Jahreszeiten. Ich habe den Kräutergarten nämlich erst im Jahr 2012 in dieser Form angelegt und gepflanzt. Er ist schon jetzt ein ganz wichtiger Bestandteil der heimgemachten Gerichte in
unserer Küche geworden.
Im letzten Jahr ist er nun also noch einmal grundlegend überarbeitet
worden und hat jetzt seine endgültige Fassung erhalten. Im Prinzip ist es
schon mein dritter Kräutergarten. Den ersten habe ich recht schnell und auch ein
wenig unüberlegt an einer Stelle angelegt, die viel zu weit weg von der
Küche war und dazu viel zu schattig. Der
„zweite“ Kräutergarten war dann schon an der jetzigen Stelle. Diese Stelle ist bei jedem Wetter leicht zugänglich
und schnell und trockenen Fußes von der Küche zu erreichen. Ich hatte ein Wegekreuz
aus Buchbäumen angelegt und die Form alter Gemüsegärten übernommen. Diese
Grundform ist übrigens auch jetzt noch so geblieben. An
Kräutern hatte ich zunächst einfach das gepflanzt, was in unserer Küche vorrangig
genutzt wird: Rosmarin, Thymian, Schnittlauch, Petersilie,… Dabei habe ich auch
kein bestimmtes System verfolgt. Die Ernte war ganz gut, nur litt dieser Gartenbereich
gerade im Frühjahr und Herbst sehr unter Staunässe und so sind mir die Buchsbäumchen und auch einige andere Kräuter
quasi „ertrunken“.
Als wir nun im letzten Jahr noch einmal komplett umgebaut haben, mußte im Zuge neuer Fundamente
auch mein Kräutergarten weichen. Ich war erst ganz traurig, aber auf der
anderen Seite war es einfach auch noch mal die Chance, das Ganze zu optimieren
und die bereits gemachten Erfahrungen einfließen zu lassen und die Bepflanzung
zu überdenken. In aller Ruhe habe ich noch mal Kräuterbücher und
Gartenzeitschriften gesichtet und Pflanzpläne erstellt. In der Zeitschrift „Mein
schönes Land“ habe ich dann die passende Anregung für meinen neuen
Kräutergarten gefunden, und zwar die Aufteilung in vier Bereiche:
1.
Küchengewürze
2.
Mediterrane Kräuter
3.
Heimische Wildkräuter
4.
Duft- und Heilkräuter
Bei der Neuanlage haben wir zunächst Dränagen legen lassen, so daß ich jetzt
kaum mehr Probleme bei starkem Niederschlag und Staunässe habe. Dann wurden die vier Beete bzw. das
Wegekreuz mit den Klinkersteinen unseres Stalls, hochkant verlegt, eingefasst
und nicht mehr mit Buchsbaum, so daß noch weniger Unkraut oder angrenzender Rasen
durchwachsen kann. In der Mitte, dem Zentrum des Kräutergartens, habe ich eine
Hochstammrose gesetzt, die wir geschenkt bekommen haben. Die Wege habe ich mit Muscheln ausgefüllt. Wir wohnen ja direkt an der Küste und ich mag es sehr, wenn man auch im Garten den Bezug zur Landschaft findet und man Materialien verwendet, welche mit der Landschaft in Verbindung stehen. So entschied ich mich also für Muscheln statt Kies. Um den Kräutergarten vor unseren Tieren zu schützen, haben wir den Bereich mit einem Staketenzaun und auf einer Querseite als Abgrenzung zum Ateliereingangsbereich mit einem alten gusseisernem Zaun versehen. Damit stand das
Grundgerüst.
Dann habe ich noch einige Bodenvorbereitungen vorgenommen, denn auch die unterschiedlichen Kräuter haben ihre Vorlieben und benötigen unterschiedliche Böden. Die mediterranen Kräuter mögen es gern sonnig warm und dabei mit magerer und leicht sandiger Erde. Andere mögen hingegen lieber nährstoff- und humusreichen Boden. So habe ich entsprechend entweder Sand eingearbeitet und an anderer Stelle dann lieber ein wenig Kompost. Man sollte sich also gezielt Gedanken machen, welche Kräuter und Pflanzen man anbauen möchte, wie man diese am besten gruppieren kann, also ob die Ansprüche der einzelnen Arten übereinstimmen und welche Bedürfnisse berücksichtigt werden müssen.
Ausgerüstet mit einer Liste der entsprechenden Pflanzen bin ich
auf den Wochenmarkt und zu Gartenfachbetrieben gegangen. Das Angebot an vorgezogenen Pflanzen ist im Frühjahr und Frühsommer wirklich groß und so habe ich vieles direkt gefunden und mich von der Artenvielfalt überraschen lassen. Beim Thymian habe beispielsweise drei unterschiedliche Sorten gewählt, die in unterschiedlichen Farben blühen und unterschiedlich intensiv im Geschmack sind. Nach und nach habe ich fehlende Pflanzen nachgekauft. Auch ein paar Erdbeerpflanzen habe ich gesetzt, damit man im Sommer von der Terrasse auch mal direkt etwas naschen kann. Ich hatte im ersten Jahr eigentlich fast immer meinen Pflanzplan dabei.
Bereits im ersten Jahr sind die meisten Pflanzen wunderbar eingewachsen und ich konnte viel ernten und den
Kräutergarten genießen. Den langen Winter haben dann aber doch nicht alle Pflanzen überstanden und so habe ich im Frühjahr wieder einiges ersetzt und nachgepflanzt. Dieses Jahr war dann wirklich toll! Eine unglaubliche Bereicherung sind die mediterranen Kräuter und die Duft-und Heilkräuter, die direkt an unsere Terrasse angrenzen. Wenn wir im Sommer draußen saßen, haben sie uns immer mit ihrem wunderschönen Duft umgeben und waren besiedelt von Schmetterlingen und Bienen.
Mein Wissen über die verschiedenen Kräuter und deren Verwendung erweitert sich ständig. Der richtige Erntezeitpunkt, die entsprechende Zubereitung beim Trocknen, Konservieren oder Einfrieren, unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten... es gibt so vieles zu erlernen und entdecken und es macht einfach ganz viel Freude. Ich bin schon jetzt auf das nächste Jahr gespannt.
Sollte Interesse an den Pflanzplänen bestehen, reiche ich diese gerne nach.
Sollte Interesse an den Pflanzplänen bestehen, reiche ich diese gerne nach.