Mirabellen-Kuchen und fruchtiges Chutney mit Mirabellen

Donnerstag, 28. August 2014

Es läßt sich nicht länger leugnen:
Der Hochsommer ist vorbei!
Zwar werden wir zur Zeit noch einmal mit sommerlichen Tagen verwöhnt, doch irgendwie ist das Licht schon anders, die Tage werden kürzer, der Garten verfärbt sich langsam, die Farbintensität und Üppigkeit der Blüten geht und die Temperaturen fallen... 
Der Spätsommer hält Einzug!
 
Und was hält er für superleckere Früchte bereit!!!
 Den Auftakt heute macht die Mirabelle. Übervoll waren die buschartigen Bäume an der Weide in diesem Jahr, weshalb mein Vater auch so ausgesprochen großzügig mit dem Verteilen war und mir netterweise auch welche gepflückt hat. Nicht schlecht staunte ich allerdings, als er mit einem ganzen Eimer voller Mirabellen ankam, hatte ich doch eigentlich nur einige für einen Blechkuchen eingeplant. Und nicht schlecht staunte ich auch über das Aussehen der Mirabellen, denn eigentlich hatte ich sie gelblich in Erinnerung, also quasi Aprikosen in Kleinformat. Doch die Mirabellen, die mein Vater mir brachte, sahen eher aus wie Pflaumen im Miniformat. Es gibt also auch rote Mirabellen, was mir bis dahin gar nicht so bekannt war, und ich kann nur sagen.... lecker!!
Doch was tun mit einem ganzen Eimer voller Mirabellen?
 
 Ich habe erst einmal den geplanten Blechkuchen gebacken und möchte das Rezept hier unbedingt weitergeben, weil er so köstlich schmeckt. Die ersten Stücke haben wir noch lauwarm mit einem Klecks geschlagener Sahne genossen. Allgemein wurde dabei angemerkt, daß so ein Kuchen so frisch aus dem Ofen aber auch einfach unschlagbar ist. Nachdem wir dann einen Tag weg waren, hat mein Mann am darauffolgenden Tag noch die letzten Stücke gegessen mit der Bemerkung: "So durchgezogen schmeckt der Kuchen aber auch ganz besonders gut!"
Was nun also besser ist, solltet Ihr selbst einmal ausprobieren!
 
 
 
Blechkuchen mit Mirabellen und Honigstreuseln
 
Für den Mürbeteig:
300 g Mehl
100 g Puderzucker
80 g geriebene Haselnüsse
1 Prise Zimt
1 Ei
200 g Butter in Würfel geschnitten
 
Alles zu einem glatten Teig verkneten und in Folie gewickelt 20 Minuten kalt stellen.
 
Belag:
800 g Mirabellen, waschen, entsteinen und halbieren
300 ml Orangensaft
1,5 Pck. Vanillepudding
300 ml Sahne
4 EL Zucker
Honigstreuseln:
100 g Butter
175 g Mehl
50 g Mandelblättchen
2 EL Honig
80 g Zucker
 
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. 8 EL Orangensaft mit dem Puddingpulver glatt rühren. Restlichen Saft mit Sahne und Zucker in einem Topf zum Kochen bringen und den Puddingsaft einrühren. Einmal aufkochen und dann abkühlen lassen.
Streuselzutaten miteinander verkneten.
Ein Backblech mit Backpapier belegen, Mürbeteig ausrollen und auf das Blech legen. Pudding darauf verstreichen und mit den Mirabellen belegen. Zum Schluß die Streusel darauf verteilen und ca. 40 Minuten backen.
 
Für den Kuchen benötigt man ja nur 800 g Mirabellen; somit war der Eimer also nicht einmal zu einem Viertel geleert. Den Rest habe ich teilweise eingeweckt für einen späteren Zeitpunkt zum Nachtisch oder Kuchen und eine große Menge habe ich verwandt für ein fruchtig / scharfes Chutney. 12 Gläser sind daraus entstanden und auch dieses Rezept möchte hier weitergeben:  
 


 
Fruchtiges Chutney mit Mirabellen und Mango
 
Zutaten:
750 g entsteinte, vollreife Mirabellen
1 große Mango, schälen, entsteinen und in kleine Stücke geschnitten
200 g Zwiebeln, gehackt
3 Knoblauchzehen gepresst
daumengroßes Stück Ingwer, geschält und gehackt
1 Chilischote, gehackt 
1 EL Currypulver (ich habe Madras verwendet)
2 TL grobes Meersalz
250 g brauner Zucker
200 ml Weinessig
 
Alle Zutaten zusammen in einen Topf geben und unter rühren zum Kochen bringen. Bei reduzierter Hitze eine Stunde köcheln lassen und dann in Gläser füllen. Ca. 10 Minuten auf den Kopf stellen.
 
Vier Wochen durchgezogen wird der Geschmack noch voller und besser. Er ist fruchtig süß und gleichzeitig pikant mit einer leichter Schärfe. Bei den Zutaten kann man durchaus variieren. Es schmeckt z.B. auch ohne Mangos oder statt der Mirabellen mit Pflaumen als Basis, wer es lieber schärfer mag, nimmt einfach mehr Chilis, Koriander macht sich z.B. auch gut als zusätzliches Gewürz...
 
Es ist mindestens sechs Monate in den verschlossenen Gläsern haltbar und schmeckt wunderbar zu allem Kurzgebratenem oder auch zum Grillgut.
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So lecker die kleinen Mirabellen ja auch sind, ist die Arbeit des Entsteinens allerdings nicht zu unterschätzen, vor allem in großen Mengen braucht es seine Zeit. Ich habe einen Kirschkern-Entsteiner zur Hilfe genommen, was ganz gut ging. Allerdings macht das Entkernen auch die Hände nicht wirklich hübscher und hinterläßt leichte Verfärbungen. Handschuhe sind also empfehlenswert, nur kann ich damit leider nicht gut arbeiten.
 
Nach getaner Arbeit habe ich erst einmal einen schönen Sparziergang mit den Hunden gemacht und nach meiner Rückkehr zwei Eimer voller Zwetschgen in unserer Küche vorgefunden....
Dabei konnte mir der Kirschkern-Entsteiner dann leider auch nicht helfen und die Hände sind nun gar nicht mehr vorzeigbar!

Trendfarbe Koralle und dazu leckeren Lachs

Montag, 11. August 2014

Alle Signale auf rot, denn in diesem Sommer heißt die Trendfarbe Koralle!!
Oder auch Cayenne, wie die Farbe bei Pantone heißt!
Wie auch immer: wunderschöne Rottöne, von Feuerrot über Koralle und Hummer bis hin zu Pink, gepaart mit Apricot-, Pfirsich und Lachstönen füllen ein Stoffregal seit dem Frühjahr in meinem Atelier und sehen dabei wunderbar sommerlich frisch aus!
Einige dieser Stoffe sind auch schon verarbeitet in Form von Kleidungsstücken in meinen Kleiderschrank gewandert.
 
Meinen neuen Rock aus einem meiner Lieblingsstoffe möchte ich Euch hier zeigen! Er gefällt auch unserem Dackel Gustav ganz gut, wie man auf dem folgenden Bild erkennen kann :-)
 
 
 
 
Der Rock ist nicht sehr schwer zu nähen. Vorder- und Rückenteil werden nur in Falten gelegt, also ohne die Falten zu nähen, dann kommt obendrauf ein Bündchen oder eine kleine Passe. Den Reißverschluß habe ich seitlich eingesetzt. Man muß nicht einmal zwingend ein Futter einnähen. Durch den Seidenanteil hat der Rock einen leichten Glanz und sieht sehr edel aus, macht sich aber auch hervorragend leger zu einem Shirt oder Jeanshemd. Ich habe den Schnitt selbst gemacht, habe aber bei Burda einen sehr ähnlichen Schnitt für Euch gefunden, der mit der Burda-Anleitung auch sicher nicht allzu erfahrenen Näherinnen gelingt.
 

Technische Zeichnungen: burda style
© Verlag Aenne Burda GmbH & Co. KG, Offenburg
Den Schnitt findet Ihr hier
 

Weitere Koralletöne sind in Form von neuen Kissen bei uns ins Haus eingezogen. Zwei gestreifte Modelle mit Beige-/Weißtönen und ein Unifarbenes mit einer gröberen Struktur (Baumwolle/Leinen).  
 
Alle Stoffe (Rock und Kissen) sind bei mir erhältlich solange der Vorrat reicht :-)
 
Bei Interesse einfach kurz schreiben.
 
 




Und weil das heute so gut zu diesen Farben passt und außerdem eines unserer absoluten Lieblingssommerpasta-Gerichte ist, möchte ich Euch auch noch diese leckeren Spaghetti mit Räucherlachs vorstellen.
 
Wir essen dieses Gericht gerade in den Sommermonaten sehr häufig. Gerne auch mit Gästen draußen auf der Terrasse, denn man steht nicht allzu lange am Herd! Das Pesto läßt sich fabelhaft vorbereiten und so muß man nur noch kurz die Nudeln kochen und den Lachs mit den Tomaten anbraten. Alles in einem Topf vermischen und ruckzack auf den Tisch! Es schmeckt sommerlich leicht und sehr frisch durch das Zitronenpesto.  
 
 Pasta mit Zitronenpesto und Lachs
Zutaten:
Für das Pesto:
1 Bio-Zitrone
2 Knoblauchzehe
100 g Parmesan
1 Bund glatte Petersilie
1 großen oder zwei kleine Töpfchen Basilikum
12 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer
500 g Spaghetti
150 g Rucola
250 g Kirschtomaten
200 g geräucherten Lachs
3 EL Schmand
Zitrone waschen und die Schale abreiben und auspressen. Knoblauch schälen und grob hacken. Parmesan reiben. Kräuter waschen, trocken schütteln und Blätter abzupfen. Alles zusammen mit dem Olivenöl und 3 EL Zitronensaft pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Nudeln kochen. Rucola putzen und waschen und dann kleiner schneiden. Tomaten waschen und halbieren. Lachs in Streifen schneiden.
 
2 EL Öl in einer Pfanne erhitzen und zunächst die Tomaten darin 3-4 Minuten braten. Den Lachs zugeben und ca. 2 Minuten mitbraten.
Nudeln abgießen und dann wieder in den Topf geben.
Schmand, Pesto und Rucola unterheben und mit den Tomaten und dem Fisch mischen. 

Freispruch für Brombeeren

Samstag, 9. August 2014

Als ich in der letzten Woche den Gugelhupf mit Brombeeren servierte und freudig erklärte, daß ich die ersten Brombeeren des Jahres für diesen Kuchen gesammelt und außerdem auch noch gleich ein paar Fruchtstände der Brombeeren für einen Blumenstrauß gepflückt habe, kam sofort der skeptische Einwand:
"Aber hoffentlich ohne Fuchsbandwurm, oder?!"
 
Der Kuchen war sehr lecker und deswegen möchte ich auch gern das Rezept weitergeben! Man will aber doch auch wirklich bedenkenlos die kleinen wilden Beeren genießen und deswegen möchte ich hier das Thema Fuchsbandwurm kurz aufnehmen:
 
Was hat es nun eigentlich mit dem Fuchsbandwurm auf sich? Wie gefährlich ist das Beerensammeln und welche Gefahr geht von den wilden Früchten aus?
 
 
 
 
 
"Ein Sechser im Lotto ist wahrscheinlicher, als sich durch den Verzehr von Waldbeeren mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren", entwarnt Prof. Klaus Brehm, Biologe der Uni Würzburg, in einem Artikel der Apotheken Umschau vom 24.04.2012. Er erklärt weiter, daß Beeren die hoch am Strauch hängen, als Infektionsweg ausscheiden. Es ist von keinem Fuchsbandwurm-Patienten bekannt, daß er sich durch Waldbeeren angesteckt hat und so ist die Möglichkeit der Übertragung durch Waldbeeren oder Pilzen nicht belegt. Die verbreitete Angst vor Waldfrüchten ist daher fast immer unbegründet.
 
Doch wie kommt es zu einer Übertragung bzw. mögliche Infektion mit dem Fuchsbandwurm?
 
Der Parasit lebt im Darm von Füchsen. Über die Ausscheidungen der infizierten Füchse oder auch der gelegentlich infizierten Hunde und Katzen, die den Parasit z.B. durch infizierte Mäuse oder Ratten aufgenommen haben, gelangen die Wurmeier in die Umwelt. Eine Übertragung der Wurmeier auf Menschen findet dann ausschließlich über den Kontakt zum Mund statt. Und zwar entweder nach direktem Kontakt mit einem infizierten Tieren, an deren Fell die Eier haften können oder durch den Umgang mit verseuchter Erde, erklärt das Robert-Koch-Institut. Ein erhöhtes Risiko sich die Fuchsbandwurm-Erkrankung zu holen haben daher vor allem Personen, die in der Landwirtschaft tätig sind, Jäger und Waldarbeiter oder Menschen die Umgang mit Hunden und Katzen haben, die gern in Wäldern unterwegs sind und gern auf Mäusejagd gehen. Händewaschen und regelmäßige Wurmkuren bei den Hunden sind somit unbedingt wichtig.

Betroffene Regionen finden sich in erster Linie im gesamten süddeutschen Raum, vor allem die Schwäbische Alb, die Alb-Donau-Region, Oberschwaben und das Allgäu. Im übrigen Deutschland sind es nur Einzelfälle. Jährlich gibt es in Deutschland ca. 20 bis 30 Neuerkrankungen, die Infektion mit dem Fuchsbandwurm zählt damit zu den seltensten Parasitosen Europas erklärt Prof. Brehm.
 
Wie eigentlich bei jedem Obst, sollte man Waldfrüchte, gerade aus Bodennähe, sehr gründlich waschen. Außerdem sollte man zur weiteren Sicherheit überhaupt nur die höher gelegenen Früchte sammeln, denn es ist sehr unwahrscheinlich, daß Fuchskot an diese Beeren gelangt. Die Eier des Fuchsbandwurms sterben ab Temperaturen über 60 Grad Celsius zuverlässig ab, selbstgekochte Marmelade ist also völlig gefahrlos.
 
Das Deutsche Grüne Kreuz e.V. spricht vom
"Freispruch für Blaubeeren, Brombeeren und Co."
 
Also laßt Euch den Geschmack nicht verderben, sammelt die leckeren Beeren und genießt sie nach Beachtung der entsprechenden Schutzmaßnahmen.
 
 
In Blumensträußen machen sich die Blütenstände auch superschön. Ich habe mir ein paar abgeschnitten an denen noch nicht reife Beeren waren und ihnen Hortensien und Rosen aus dem Garten zur Seite gestellt.
Sieht toll aus und hält sich eine ganze Weile in der Vase.
 
 
Spätestens ab Juli kann man die ersten reifen Brombeeren ernten. Übrigens reifen Brombeeren nach dem Pflücken nicht mehr nach, deswegen also nur ausgereifte Früchte sammeln.
 
Gugelhupf mit Brombeeren
 
250 g Brombeeren
350 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
250 g weiche Butter
Salz
220 g Zucker
5 Eier
1 Vanilleschote
120 ml Milch
 
100 g Puderzucker und 2-3 EL Zitronensaft für den Zuckerguss
 
Brombeeren gründlich abspülen, trocken tupfen und verlesen.
Eine Gugelhupfform fetten. Mehl und Backpulver mischen.
Vanilleschote längs aufschneiden und Mark herauskratzen.
Butter, 1 Prise Salz, Zucker und das Vanillemark
mind. 5 Minuten schaumig schlagen.
Eier einzeln unter rühren zufügen. Mehl und Milch abwechselnd einrühren.
Den Teig mit den Brombeeren abwechselnd in die Backform fühlen und im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad ca. 50 Min backen.
Kuchen erst in der Form und nach ca. 10 Minuten auf ein Kuchengitter stürzen und abkühlen lassen.
Puderzucker und Zitronensaft zu einem glatten Guss verrühren und über den Kuchen geben.  


 
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